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Sichere Versorgung

Wie wir unsere Netze ausbauen

Mitarbeiter im Schalthaus

Ein neues Modell für stabile Netze

Die Energiewende bringt Bewegung ins Netz. Immer mehr Elektroautos, Wärmepumpen und Solaranlagen erzeugen neue Lasten und Einspeisungen. Der Gesetzgeber hat reagiert und eine Übergangslösung geschaffen: § 14a EnWG erlaubt Netzbetreibern, steuerbare Verbrauchseinrichtungen bei drohender Überlastung zu regeln. Eine Brücke für die Energiewende – mit vielen Tücken.

Doppelportrait von Guido Kemter und Nils Reinköster im Büro

Guido Kemter (li.) und Nils Reinköster haben 2024 ein neues Netzmodell erstellt.

Ein Paragraf, viele Fragen

„Derzeit gibt es bei uns noch keine Engpässe“, sagt Guido Kemter vom Netzmanagement der Stadtwerke Wolfenbüttel. „Aber wenn Wärme immer häufiger aus Strom erzeugt wird und mehr Elektroautos geladen werden, wird sich das ändern.“ § 14a EnWG soll helfen, Zeit zu gewinnen, bis die Netze ausgebaut sind. Die Regelung erlaubt es Netzbetreibern, steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen bei drohender Überlastung zu regeln. Doch es fehlen Standards, wie sich der Eingriff praxistauglich umsetzen lässt. Für viele Netzbetreiber ist das Neuland.

Was fehlt: Daten, Systeme und Erfahrung

Die Niederspannungsnetze sind oft eine Blackbox. „Zwar sind wir beim Rollout der intelligenten Messsysteme weit“, so Kemter. „Aber aktuell können wir Engpässe nicht konkret orten.“ Es braucht ein flächendeckendes Monitoring. Schaltboxen beim Kunden, die eine gezielte Steuerung ermöglichen würden, sind noch nicht verbindlich verfügbar. Und auch für den gezielten Netzeingriff fehlen rechtssichere Vorgaben.

Ein Netz auf der digitalen Karte

Die Stadtwerke machen aus der Not eine Tugend. „Unser Geoinformationssystem war früher nur für die geografische Dokumentation der Leitungen und Netzbestandteile gedacht“, erklärt Kemter. „Heute nutzen wir es, um Schaltzustände, Einspeiser und Verbraucher zu erfassen – und perspektivisch Engpässe zu erkennen.“ Das erfordert neue Software, aber vor allem ein Umdenken in den Abläufen.

Guido Kemter im Büro
„Bis 2040 werden wir unser Netz deutlich ausbauen. Mit unserem Netzmodell wissen wir heute schon, wo wir anfangen.“
Guido Kemter, Netzmanagement

Das Netzmodell: Ein Blick in die Zukunft

2024 entwickelten die Stadtwerke ein digitales Netzmodell. Es verknüpft GIS-Daten mit Verbrauchsdaten aus der Abrechnung und liefert die Antwort auf eine zentrale Frage: Kann eine geplante Wärmepumpe oder PV-Anlage angeschlossen werden?

Noch wichtiger: Das Modell schaut voraus. Wie wirken sich prognostizierte Verbräuche und Einspeisungen bis 2040 aus? Wo muss investiert werden? „Bis 2040 werden wir unser Netz deutlich ausbauen“, sagt Kemter. „Aber wir wissen heute schon, wo wir anfangen.“

Zahlen zu unseren Netzen 2024

Kilometer

lang ist das Stromnetz der Stadtwerke.

Kilometer

lang ist das Gasnetz der Stadtwerke.

Kilometer

lang ist das Trinkwassernetz der Stadtwerke.

Netzabdeckung Stromnetz

Über das Stromnetz der Stadtwerke Wolfenbüttel wird elektrische Energie zuverlässig für knapp 56.000 Menschen in Wolfenbüttel verteilt.

Zur Netzabdeckungskarte

Versorgungsprojekte 2024

Neues Schalthaus stärkt Netz

Mit dem neuen Schalthaus Ost in der Schweigerstraße stärken die Stadtwerke Wolfenbüttel ihr Mittelspannungsnetz. Es verteilt Strom im Stadtgebiet und verbindet lokale Einspeiser mit dem vorgelagerten Netz.

Das Schalthaus ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende, weil künftig auch große Photovoltaikanlagen direkt ins Mittelspannungsnetz einspeisen können. Dank moderner Technik bleibt das Netz auch bei Ausfällen stabil. Fehler lassen sich schneller erkennen und beheben – das erhöht die Versorgungssicherheit.

Rund 2,5 Millionen Euro haben die Stadtwerke in das Projekt investiert.

2,5

Millionen Euro wurden ins Schalthaus Ost investiert.

So bringen wir Wolfenbüttel voran